Rückblick 2019/20 – TRAISER FC 72

Traiser Geißböcke bleiben in der A-Liga Friedberg

Als Mit-Favorit auf dem vorletzten Platz ins Ziel – Völlig verkorkste Saison der Biehl-Elf - Die Traiser Geißböcke hatten erhebliche Personalprobleme aber einen überragenden Torwart

In allen Belangen, >eine Saison zum Vergessen<, hat der Friedberger A-Ligist Traiser FC 72 bilanziert, der als Mit-Favorit in die Meisterschaftsrunde 2019/20 gestartet war. Den schlechtesten Saisonbeginn (5 Vorbereitungsspiele/ 17 Meisterschaftsspiele) seit 25 Jahren musste den Biehl-Schützlingen bescheinigt werden, die nur drei der insgesamt 22 Auftaktspiele gewonnen haben. Dem gegenüber stehen 15 Niederlagen, bei einem Torverhältnis von 34:80 Toren. Zu dieser Bilanz kommt dann noch die Wintervorbereitung 2020 (4 Spiele, 1 Sieg, ein Unentschieden, zwei Niederlagen) hinzu, die keinesfalls eine Verbesserung ergeben hat. Dass die dann aufkommende „Corona-Pandemie“, verbunden mit dem Abbruch der Saison, den Traiser FC vor einem Abstieg in die B-Liga bewahrte, gilt als wahrscheinlich. Denn ob die Traiser noch einmal so eine Rückrunde hingelegt hätten, wie in der Saison davor (18/19 / 13 Spiele, 9 Siege, 2 Unentschieden, nur 2 Niederlagen), die sie dann zum Mit-Favoriten für diese Saison gemacht hatte, gilt eher als unwahrscheinlich.     

Diese völlig verkorkste Saison zeichnete sich schon in der Vorbereitung ab, wo, allerdings mit fehlendem Stammpersonal, in fünf Spielen kein Sieg gelang und nur 5:21 Tore erzielt wurden. In die nachfolgende Meisterschaftsrunde starteten die Geißböcke, schon ohne Spielgestalter Basti Müller, mit einer mehr als unglücklichen 0:1 Heimniederlage gegen den späteren souveränen Meister 1. FC Rendel. Es folgte ein eher blamables 0:4 in Dortelweil, ein sensationellen 3:3 gegen den späteren Vizemeister Spvgg. Bad Nauheim, weil man nach 65 Minuten aussichtslos 0:3 zurück lag, und dann ein 2:4 beim Mitfavoriten KSG Groß-Karben, was mit einem verletzungsbedingten Ausscheiden von Abwehrchef Patrice Krämer verbunden war. Dem folgenden ersten Saisonsieg, ein 3:1 gegen den FC Nieder-Florstadt, folgte ein enttäuschendes 2:2 beim Tabellenletzten SV Ockstadt. Den anschließenden Niederlagen gegen Beienheim II (0:1) und in Hoch-Weisel (0:4), wonach auch noch Mittelfeldmotor Andy Biehl ausfiel, schloss sich der 3:2 Sieg gegen Aufsteiger Oppershofen an, dem erneut zwei Niederlagen in Kaichen (3:4) und gegen Ober-Hörgern (0:2) folgten. Dem einzigen souveränen 5:1 Sieg in Schwalheim, der durch das verletzungsbedingte Ausscheiden von Tristan zur Löwen für den Rest der Saison, teuer bezahlt wurde, folgte das achtbare 1:1 zu Hause gegen Nachbar Rockenberg, der letzte Punktgewinn der Saison. Mit dem Fehlen dieser nun schon vier Kreativspieler wurden in den letzten vier Saisonspielen, beim 4:9 zu Hause gegen Aufsteiger Ilbenstadt, beim 0:2 im Derby in Wohnbach, beim 2:10 beim Meister Rendel und beim 1:8 im Bad Nauheimer Waldstadion (Kunstrasen) gegen Vize-Meister Spvgg. Bad Nauheim deftige Niederlagen kassiert und gerade mal 7:29 Tore erzielt, aber keine Punkte mehr geholt. Dies hieß plötzlich Abstiegsplatz 15, bei lediglich mal 12 Pünktchen in 17 Spielen. In der Heimtabelle bedeutete dies Platz 14 (8 Pkt.) und in der Auswärtstabelle ebenfalls Platz 14 (4 Pkt.). Lediglich in der Fairplay-Tabelle hat man von Rendel und Oppershofen Platz 1 belegt. Der beste Torschütze der Saison war bis dahin Robert Metz mit 8 Treffern. Die Wintervorbereitung startete mit einem 3:3 beim Gießener A-Ligisten FC Cleeberg II (Tore: Neuzugang J. Schmidt, Kapitän Edlich und Maxi Fett). Ein 5:2 Sieg folgte auf dem Licher Kunstrasenplatz gegen die dortige A-Jugend (Tore: J. Schmidt, F. Lotz, Edlich) und zwei Niederlagen, in Ruppertsburg gegen FSG Laubach (4:5 - Tore: Edlich (2), F. Lotz und Ohlemutz) und beim TSV Langgöns II (0:5) beschlossen die Vorbereitung. Und dann kam ein Virus und der damit verbundene, bisher einzigartige, Saisonabbruch. Der Beschluss, die Teams aufsteigen zu lassen die sich, nach einer Quotienten-Regelung, in der aktuellen Tabelle auf einem Aufstiegsplatz befinden (1.FC Rendel, Spvgg. 08 Bad Nauheim), wurde abgesegnet. Da mit dem TSV Ostheim ein weiterer Verein (nach der SG Rodheim) die KOL freiwillig verlassen möchte, ist für den Drittplatzierten (normalerweise Relegationsteilnehmer), in diesem Fall der SC Dortelweil II, ein weiterer Aufsteiger möglich. Absteiger wird es in dieser Saison keine geben. Damit haben der Traiser FC und der SV Ockstadt den Kopf noch einmal aus der Schlinge gezogen.